40 Jahre „Wernsteiner Gemeinschaft“

Am 20. September 1979 trafen sich neun überwiegend junge Menschen von weit her gereist und aus der unmittelbaren Umgebung, um mit einer Gemeinschaftsfeier einen sozialen dreigegliederten Organismus im KulturLebenRaum am Patersberg ins Leben zu rufen. Ein denkwürdiger Augenblick, der sich im Adam Schneider Saal vollzog. Ein Grundstein wurde gelegt in Veitlahm, in Erinnerung an die 66 Jahre zuvor vollzogene Grundsteinlegung des ersten Goetheanums in Dornach in der Schweiz, durch Rudolf Steiner. Voller Idealismus und Tatendrang bekannten sich diese ersten begeisterten Pioniere zu den geistigen Wesenheiten der dritten Hierarchie, den Engeln, den Erzengeln und den Archai. Sie wollten über den immer mehr um sich greifenden Egoismus in der Gesellschaft hinauskommen und sich mit der Sphäre des Unegoistischen durchdringen, um einen lebendigen, mit der geistigen Welt in Verbindung stehenden sozialen Organismus zu bilden.

Rudolf Steiner führte vor 100 Jahren in einem Mitgliedervortrag vom 8. September 1919 aus wie der Mensch seit dem 15. Jahrhundert in seiner körperlichen Entwicklung abgeschlossen ist und eine gewisse Vollkommenheit erlangt hat. Seit dieser Zeit geht er im Leiblichen einer Abwärtsbewegung entgegen; seit dieser Zeit interessieren sich die hierarchischen Wesen, die unmittelbar über uns stehen, nicht mehr für die leibliche Entwicklung; ihr Interesse am Menschenbild ist gewissermaßen erloschen. Daher, so Rudolf Steiner, muss der Mensch von sich aus den höheren Wesen neuen Stoff zur Beschäftigung geben indem er etwas in sich entwickelt was über das Natürlich-Instinktive hinausgeht. Das Leben geht ohne das Ergreifen der geistigen Erkenntnis nicht weiter. Die Initiative wird schwinden. Der Wahrheitssinn wird zurückgehen in seiner Entwicklung, so Rudolf Steiner.

In diesem Zeitgeschehen 1979 durchschritt ich meinen ersten Mondknoten, las Erich Fromm, Horst Eberhard Richter, Fichte und Hegel, verweigerte den Kriegsdienst, besetzte Häuser die als Spekulationsobjekt der Immobilienhaie im Frankfurter Westend abgerissen werden sollten, demonstrierte gegen eine erneute Startbahn am Frankfurter Flughafen (heute fliegen die Flugzeuge mit ohrenbetäubenden Lärm über Wohngebiete im Süden Frankfurts) und zog mit meiner ersten Freundin zusammen in eine kleine Wohnung. Doch schon wenige Monate später ging sie mit einem älteren Mann fremd und so verfiel ich in eine tiefe melancholische Einsamkeit aus der heraus ich keinen Weg fand.

So fuhr ich mit dem Auto aus der Großstadt Frankfurt Richtung Süden in den Odenwald. Wer lenkte das Steuer? Immer wieder ertappte ich mich wie ich das Lenkrad losließ und verzweifelt meine aussichtslose Lage bedachte. Es gab kein zurück. Würde ich diese Fahrt überleben oder an den nächsten Baum krachen? Es war dunkel, Nieselregen prallte auf die Windschutzscheibe, Tränen rannen über die Wangen. Etwas hielt das Auto auf der Straße und es ging immer höher die Berge hinauf bis es auf der Bergeshöhe nicht mehr weiter ging. So stieg ich aus, schaute von dem Gipfel in die Ferne blickend in meine Zukunft, die Tränen aus den Augen wischend. Der Abendhimmel tat sich vor mir auf. Die Sterne begannen mir den Weg auszuleuchten. Im Süden lag Heidelberg und so kam es wie es kommen sollte. Mein Leben verwandelte sich und so verließ ich meine Heimatstadt, um in Heidelberg ein neues reiches und geisterfülltes Leben zu beginnen, welches schließlich auch mich über Amerika, England und Chartres, 12 Jahre später, an diesen Ort im Herzen von Europa in den KulturLebenRaum am Patersberg zu führen.

Hier wuchsen nun viele kleine Früchte zu großartigen Initiativen, wie Schule, Kindergarten, Verein für Wohn-, Arbeits- und Ausbildungsstätten, ein Gemeinschafts-konto, anthroposophische Arbeitskreise, die Freitagskonferenz, die Gesundheitskasse oder die regelmäßig stattfindenden Vertrauensrichtertreffen.

Vieles war seit dem zweiten Weltkrieg dem vorausgegangen. Mutige Persönlichkeiten traten für einen gesellschaftlichen Wandel mit Zuhilfenahme der von Rudolf Steiner entwickelten Geisteswissenschaft ein. Als die Stadt Kulmbach eine unbelastete und geeignete Persönlichkeit für die kulturelle Jugendbetreuung suchte, meldete sich der Schriftsteller und Dichter Ferdinand Haas. Durch ihn entwickelten sich zahlreiche Vorträge, Gesprächsrunden und kulturelle Veranstaltungen. Schließlich wurde 1952 die erste Menschenweihehandlung in Kulmbach gefeiert. Eine kleine Gemeinde der Christengemeinschaft war entstanden, die tatkräftig und segensreich wirkten. Prof. Dr. Reiner und Luise Hamm, das Ehepaar Frohmader, Hildegard von Hofer und Baronin Irmgard von Künßberg, sowie ihr Sohn Karl Ludwig seien stellvertretend für all jene genannt, die dort zusammenkamen, um eine menschliche Zukunft in der Mitte Europas zu gestalten, damals noch am Eisernen Vorhang gelegen. So entstand der größte biologisch-dynamische Bauernhof Deutschlands auf Schloss Wernstein, mit vielen Tagungen und kulturellen Ereignissen und tiefen menschlichen Begegnungen. Der Boden wurde vorbereitet, um einen KulturLebenRaum am Patersberg möglich werden zu lassen.

An Johanni 1972 trafen verschiedene Persönlichkeiten auf Schloss Wernstein zusammen

um einen ersten Waldorfschulverein und einen Waldorfkindergarten zu begründen. Erster Vorsitzender wurde Karl-Ludwig Freiherr von Künßberg. Ein bedeutender Schritt war gemacht und der Kindergarten blühte für mehrere Jahre auf. Unter den Gründern befand sich Wilhelm Ernst Barkhoff, der bedeutende Rechtsanwalt, Bankier, Sozialreformer und Anthroposoph. Als Begründer des anthroposophischen Bankwesens und als Mitbegründer der GLS Bank stand er über viele Jahre in Kontakt mit Karl -Ludwig Freiherr von Künßberg. So kam durch diese Vermittlung Helmut Müller aus Giebelstadt nach Wernstein, der die Waldorfschule Würzburg und den Würzburger Zweig maßgeblich aufbaute.

1977 kam der Moment als Reinhart Engelen von Stuttgart kommend über Presseck nach Wernstein gelangte um eine Wirkungsstätte zu finden für einen dreigegliederten Sozialimpuls. (siehe Schaudichum Nr.23) Als er am Abend auf der Friedhofmauer sitzend rückwärts herunterfiel spürte er sein Schicksal schlagen und blieb, führte Gespräche mit dem Baron und fing an für ihn zu arbeiten. Seine Familie zog im Sommer 1978 in Veitlahm ins Pfarrhaus.

Am 9. 1. 1979 gründeten sieben Menschen den „Gemeinnützigen Verein zur Förderung von Arbeits-, Wohn- und Ausbildungsstätten auf dem Lande. Helmut Müller wurde erster Vorsitzender. Der Verein sollte als juristische Person die rechtliche Grundlage für die geplanten pädagogisch-sozialen Zielsetzungen bieten. Bereits am 2. Januar fuhren sieben Waldorflehrer nach Unterlengenhardt um sich mit Gottwalt Hahn, dem Sohn des ersten Waldorflehrers Herbert Hahn über eine Waldorfschulgründung innerhalb eines sozialen Organismus in Wernstein zu beraten. Ein Brief an den Bund der Waldorfschulen und ein Besuch bei Ernst Weißert folgte und blieb unbeantwortet.

Gottwalt Hahn starb unmittelbar mit der Entscheidung in Wernstein eine Gemeinschaft zu gründen, worauf sich einige zurückzogen. Drei blieben übrig! Im September 1979 begann Reinhart Engelen seine drei schulpflichtigen Kinder zu unterrichten, mitten aus dem Leben heraus. Die Schule wurde aus der Notwendigkeit Kinder vor Ort zu unterrichten begonnen. Ein Jahr später im September 1980 wurden in einer kleinen Anfangsfeier drei Erstklässler, ein Dritt- und drei Viertklässler aufgenommen und in zwei Klassen von Peter Schiefer und Reinhart Engelen am Schlossberg gegenüber des Wernsteiner Schlosses unterrichtet. Am 28. September wurde der Waldorfkindergarten im Adam Schneider Saal durch den Vorsitzenden der Internationalen Vereinigung der Waldorfkindergärten, Dr. Helmut von Kügelgen festlich eingeweiht.

Mit den Schuleltern gestaltete Peter Schiefer 1982 dieses Wahrzeichen für die Zukunft der kleinen aufsprießenden Schule, eine Säule mit Treppenaufgang im neuen Schulhaus am Patersberg in Veitlahm. Zudem entstanden all die vielen Requisiten für die Oberrufener Weihnachtsspiele, die nun alljährlich von der Kumpanei einstudiert wurden. Dorothea Hellgardt nähte und stickte unermüdlich all die vielen kostbaren aufwendigen Kostüme für das Paradeis-, Christgeburt- und Dreikönigsspiel, sowie die zahlreichen Klassenspiele. Schließlich brachte die Kumpanei unter ihrer Regie im Januar 1986 auch das Dreikönigsspiel im Adam Schneider Saal erfolgreich zur Aufführung. Zuvor wurden im Schloss Wernstein die Oberuferer Weihnachtsspiele mit den Lehrlingen des Demeter Hofes über viele Jahre einstudiert.

Der Adam Schneider Saal blühte auf und viele kulturelle Veranstaltungen bereicherten das Dorfleben. Noch blickten die Bewohner Veitlahms skeptisch und distanziert auf das bunte Treiben dieser sonderbaren Gestalten die das Dorf bewohnten und die engen Straßen mit ihren Autos zuparkten. Eltern fuhren ihre Kinder zur Schule, gingen in die Elternabende, zu den Kulturveranstaltungen oder kauften ihre Lebensmittel und Schulsachen für ihre Kinder im Naturkostladen Unger. Die Eltern strömten aus Bayreuth, Coburg, Kronach und dem ganzen Landkreis in diese kleine Schule. Alwin Schneider kam aus der Entwicklungshilfe in Mittelamerika zurück in seine Heimat mit seiner Familie und baute den Patersberghof auf. Nun gab es reichlich Milch, Getreide, Brot, Quark, Jogurt, Käse und Fleisch. Mehr und mehr Menschen zog es in diese kleine Gemeinschaft von Idealisten, die dem äußeren wie inneren Verfall der Gesellschaft trotzten.

Die Lehrer wollten frei arbeiten zum Wohle der Kinder ohne Angestelltenverhältnis ohne Schulgeld und nur das zum Leben Nötige aus einer Gemeinschaftskasse verbrauchen. Die Eltern zahlten freiwillig in die Gemeinschaftskasse was sie leisten konnten. Heinz Frohmader arbeitete lange Jahre als Verwalter im Schloss Wernstein und führte Buch über das Gemeinschaftskonto. In dieser ersten Zeit durften alle vertrauen auf die soziale Wahrnehmung des einen durch den anderen. Die Schule war noch so klein, alle lebten so intensiv miteinander, dass die Lehrer auf etwaige Fragen nach Schulgeld scherzhaft antworteten, die Eltern sollten halt sehen, dass die „Lehrerbeinkleider“ nicht zu schlottern begännen. So spendeten die Eltern ganz frei ins Gemeinschaftskonto, dem alle Lehrerfamilien angehörten. Eine wahre soziale Übung! So hieß diese Schuleinrichtung für die ersten Jahre „Unsere kleine Schule“.

Als die Schule wuchs und immer mehr Eltern dazu kamen, war die Notwendigkeit einer Orientierungshilfe gegeben. So wie für das pädagogische Tun die Einsicht in das Wesen des Kindes notwendig ist, so ist für das Geben der Förderbeiträge die Einsicht erforderlich in das, was die Schule braucht. So kam es zur Selbsteinschätzung einer monatlichen freiwilligen Leistung. Alle Eltern beschlossen als Orientierungshilfe 5% vom Bruttoeinkommen zu geben. Finanziell besser gestellte Familien entlasteten so andere Familien.

Gemeinsam gestalteten alle ein Wernsteiner Blättchen für Schule, Kindergarten, Eltern und Schüler: „Wirken in Wernstein“. Die Redaktion damals u.a.: Irmgard Gommen, Sabine Wegener, Hans Ahrens, Wilhelm Kux, Heidi Petschke und Elke Schmidt.

Die Schule selbst wurde nicht begründet, sie entwickelte sich vor Ort aus der Mitte der Wernsteiner Gemeinschaft, aus dem freien Geistesleben der Lehrerpersönlichkeiten. Ebenso die vielen einzelnen Initiativen und Betriebe. So die 1982 in Angriff genommene biologisch-dynamische Gärtnerei Hergarten, sowie der im Herbst 1982 begonnene „Unser kleiner Laden“ der Familie Unger mit Demeter Lebensmittel, frischem Gemüse Textilien aus Naturfaser. Fella Bultmann führte eine kleine Buchhandlung und Peter Raatsie eröffnete eine weitere Forschungsstelle in Wernstein des Vereins zur Förderung der Forschung und Ausbildung auf dem Gebiete der Pflanzenzucht. Claudia Frohmader erfüllte sich bereits 1981 den Wunsch eine Töpferei einzurichten und Silvia und Hartmut Reuter brachten den Leierimpuls mit nach Wernstein, für jung und alt. Sie alle nahmen mehr oder weniger teil am Gemeinschaftskonto der Wernsteiner Initiative. Der seit 1972 schlummernde Schulverein wurde am 27. April 1982 durch eine größere Anzahl neuer Mitglieder (Eltern und Lehrer) aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Innerhalb des dreigegliederten sozialen Organismus der Wernsteiner Gemeinschaft sollte nun der Schulverein der Wirtschaftsträger werden, der Verein für Ausbildungsstätten Rechtsträger bleiben und die Lehrerschaft Träger des Geisteslebens. Begeistert packten alle an und ein reges Leben entwickelte sich sowohl innerhalb des Schul- als auch des weiterreichenden Gemeinschaftslebens. Unterricht in einer lebendigen von guten, lichten und warmen Kräften umgebenden Hülle verwirklichte sich. Eine pädagogische Provinz durchstrahlte alles Tun.

Rainer Maria Rilke schrieb folgenden Satz über die Samskola die 1905 vor seinen Augen sich abbildete:

Und man fühlt gleich, wenn man die Schule betritt, den Unterschied. Man ist in einer Schule, in der es nicht nach Staub, Tinte und Angst riecht, sondern nach Sonne, blondem Holz und Kindheit.”

Zwischenmenschliche Spannungen führten immer wieder zu existenziellen Krisen und Auseinandersetzungen, einzelne kamen hinzu, andere verließen enttäuscht den Ort und gingen aus der Gemeinschaft. Als Inge und Peter Schiefer 1985 den Ort verließen brach eine große Säule innerhalb der Schule zusammen. So kam das Schulleben von einem Extrem zum anderen. Aus der kleinen warmen, das Herz erfrischenden Volksschule erwuchs eine nach Anerkennung strebende Freie Waldorfschule, 1990 erstmalig, mit bestandenem Abitur. Die Lehrer mussten alle ihre Selbstständigkeit aufgeben und wurden vom Finanzamt aufgefordert sich anstellen zu lassen. Der Ton im Dorf Veitlahm verschärfte sich die Gründungsfeier der Wernsteiner Gemeinschaft trat in weite Ferne und wurde von vielen als nicht transparent und uneinsichtig wahrgenommen. Schließlich verstanden viele Eltern und auch neu hinzukommende Lehrer der aufstrebenden Waldorfschule den Sinn eines sozialen dreigegliederten Organismus nicht. So entstand eine bis in die Gegenwart bestehende Spaltung zwischen dem Schulleben und dem dreigegliederten Gemeinschaftsimpuls, obwohl die Schule aus ihr hervorgewachsen war und sich nicht eigenverantwortlich neu begründete. Viele tragische Augenblicke des Nichtverstehens und des gegenseitigen Verunglimpfens belasteten zunehmend die Atmosphäre am Ort und die weitere Entwicklung.

Als ich zum aller ersten Mal im Frühjahr 1991 den Ort betrat waren diese Spannungen bereits bittere Wirklichkeit geworden. Bei Familie Engelen wohnend durfte ich mit der dritten Klasse die Bauepoche durchführen. Es entstand ein Müllhäuschen für das Patersberghaus, sowohl für die Schul- als auch für die Wernsteiner Gemeinschaft. Das ich seit diesem schönen Schulbeginn mit strahlenden Kinderaugen, Grundsteinspruch, Richtspruch, Gesängen und warmherzigen Begegnungen die Holzwerkstatt, die einst Peter Schiefer ins Leben rief, durch meine pädagogische Kunst die ich aus England dem Emerson College mitbrachte, beleben durfte erfüllt mich bis zum heutigen Tag mit Dank.

In diesen beinahe 30 Jahren in denen ich stets zwischen Schul- und Gemeinschafts-organismus betrebt war ausgleichend zu wirken durfte ich nun Teil dieser Wirklichkeit werden und meine besten Lebensjahre hinein schenken. Davon möchte ich in einem weiteren zweiten Beitrag versuchen die richtigen Worte zu finden und zu berichten.

Zurückblickend bleibt festzuhalten, dass aus der Initiative der ersten Pioniere eine juristische Person der Verein für Ausbildungsstätten den Anfang machte und maßgebend das Rechtsleben, sowie die Besitzverhältnisse an Grund und Boden der Gemeinschaft bestimmte. Aus ihm ging beinahe 40 Jahre später die Wernstein – Stiftung hervor. Dieser Leib bildete den Ansatzpunkt für das Wirken der mehr im Individuellen zusammengeschlossenen Gruppe von Menschen. Sie alle bildeten das freie Geistesleben. Um das dritte Glied des sozialen Organismus zu bilden fehlte ihnen von Anfang an der Wirtschaftsverein. Eines der ersten Einrichtungen war zwar die Freitagskonferenz, in der alle Unternehmungen am Ort sich trafen, halfen, sich abstimmten und gemeinsam die Lage in der Welt besprechen konnten, doch die Verwirklichung eines brüderlich sich verbindenden Wirtschaftsrats blieb bis heute aus. Viele Initiativen verselbständigten sich und mieden das Gemeinschaftskonto.

Diesen Herbst trafen sich viele Menschen zur 40 Jahr Feier der Wernsteiner Gemeinschaft im Adam Schneider Saal und blickten auf die reiche Vergangenheit zurück. Im Verlauf des Nachmittags kamen immer mehr junge Familien mit vielen kleinen und größeren Kindern und ließen den von Erinnerungen erfüllten Saal erblühen. In vielen Bereichen am Ort ist frisches junges Leben eingezogen, die Zukunft dieses KulturLebenRaumes am Patersberg sieht farbenfroh und zuversichtlich aus, ob auf den Bauernhöfen, Kindergarten, Schule, den Gärtnereien, dem Michael Bauer Zweig, der Christengemeinschaft, den Familien oder in der Solidarischen Landwirtschaft. Wenn brüderliches assoziatives Wirtschaften der Einrichtungen und Familien vor Ort beginnt und die vielen Initiativen zusammenfließen kann aus dem reichhaltigen freien Geistesleben echtes Leben und viel Kultur für den kleinen, großen und älter werdenden Menschen und seiner anvertrauten Schöpfung erblühen. Auch zum Wohle und im Einklang der ganzen Bevölkerung, die, die Autorität der Kirche und des Staates mehr und mehr in Frage stellen und den wahren Klimawandel selbstschöpferisch herbeiführen!

von Roland Friedrich